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schreibt man u. a. statt uns auch hulls, aber nur seitens we­niger guter Schreiber. Gute Rechtschreibung der Germanen verzichtet auf Bezeichnung des א, obwohl sie eigentlich un­entbehrlich ist, da Wörter mit Vokal-Anlaut als stabreimend gelten. Ganz unbezeichnet bleibt auch in guter deutscher Rechtschreibung das א nicht, nämlich bei der Silbentrennung. Denn man trennt in der Schrift das Wort: heraus her-aus, als ob das א gesprochen würde, während die Abkürzung: raus das Verstummen des א beweist. Im Hebräischen liegt die Sache ebenso; denn man schreibt ראובן, liest aber ruben. 

Ein Sohn Rubens ist פלוא fallu', das sind Ost- und West­falen, falahi im Althochdeutschen genannt. Ob das h in פלוא   dem 1 assimiliert ist oder durch das א ausgedrückt wird, bleibe dahingestellt. Als Sohn Fallus erscheint אליאב 'eliab, der wiederum der Vater von אבירם 'abiram ist. Beide Namen sind zusammengesetzt mit אבי 'abi Vater und haben dem Stamm der Ubier den Namen gegeben, einer anderen Benennung der Ribuarier. Schon diese unvollständige Be­handlung des germanischen Stammes Ruben lehrt ihn aus­gebreitet von den Rheinlanden bis zur Elbe, also als macht­volles politisches Gebilde. 

Nun שמעון, sim'on. Der Name lebte fort in dem Haupt­stamm der Sueben, den Semnonen, die wir heute Schwaben und Allemannen nennen. Für die Gleichsetzung beider Na­men gibt es einen sehr bedeutsamen Beweis. Die Semnonen hatten in ihrer Heimat, im Brandenburgischen, einen heiligen Hain; dort durfte der ehrfürchtige Besucher nur gefesselt vor der Gottheit erscheinen. Dieser hervorstechende Brauch ist uralt; denn das Alte Testament spielt auf ihn an; es heißt nämlich in den Josephs-Geschichten (I Mose 42,24): Hierauf ließ er Simeon aus ihrer Mitte greifen und vor ihren Augen fesseln. Als ältester Sohn Simeons erscheint נמואל nemuel, der übrigens auch unter den Nachkommen Rubens erscheint.