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Und in Europa? Da erscheinen die Kinder Bilhas als die Nordgermanen. Wie an Juda sich Dan anschließt, so an die Juthungen und Jüten die Dänen. In der Zeit der Völkerwanderung saßen die Dänen noch in Skandinavien, im Süden in Schonen und an der heutigen Westküste Schwedens, während die Inselwelt und Jütland noch von Angeln und Jüten, also dem Stamm Juda besetzt war. Erst nach ihrem Abzug sind die Dänen in ihren heutigen Besitz gekommen. Dänen und Schweden bilden den Norwegern gegenüber eine besondere Sprachgruppe. Dementsprechend ist der einzige Sohn Dans שוהם šucham (IV Mose 26,42); (in I Mose 46,23 verschrieben השים chušim). Dies שוהם, wohl richtig zu lesen swecham, sind die Suehans oder Svear die Schweden. Jordanes bezeichnet die Dänen als Abkömmlinge (stirps) der Schweden; in der ältesten Zeit ist der Ehrenvorrang der Dänen unbestritten. Nächste Verwandte der beiden Völker, aber doch von ihnen scharf geschieden, sind die Norweger, genau wie neben Dan ein Vollbruder steht, Naphthali. Die Germanistik nimmt an, daß die Teilstämme Norwegens jung sind, erst bei der Besetzung des Landes entstanden sind. Dazu paßt der alttestamentliche Befund. Am sichersten nachweisbar ist Naphthalis Sohn  יהצאל jachze'el; der verkürzte Namen (ohne אל Gott) lebt fort in den Egdir, einem Stamm an der Südspitze Norwegens. Wenn die Germanen den Namen Naphthali deuteten als Neffen, d. i. Nachkommen Thalis, so könnte er fortleben als Thilir in den durch den Wintersport bekannten Telemarken. So läßt sich vielleicht auch der römisch-griechische Name Thule als Bezeichnung Norwegens erklären. Der alte Name für die Bewohner von Oslos Umgegend ist Raumaricii. Nun wird im Segen des Moses von Naphthali gesagt: Meer und Südland nimm in Besitz, wo doch beim See Genezareth Nordland ist. Der Name für Südland דרום darom könnte recht wohl von dem Unterstamm der Rauma-