Page 15

riken abgeleitet sein. Kann auch kein Zweifel sein, daß die Norweger von Naphthali abstammen, so bleibt doch immer die bemerkenswerte Tatsache, daß wir hier mit unsern ein­schlägigen Kenntnissen am ungünstigsten gestellt sind. Zah­lenmäßig sind die Nordgermanen immer schwach gewesen den Westgermanen gegenüber, das erläutert die Ableitung von einem minder berechtigten Kebsweib. Nach Bilha, ur­sprünglich , בלהת bilhat werden vermutlich Großer und Kleiner Belt und das Baltische Meer genannt sein. Nach bilhat heißen die Dänen auch Beorht-Dene.

Es folgen die beiden Söhne des zweiten Kebsweibes, der זלפח Silpa, nämlich Gad und Asser. Bei Asser finden wir die Schwäche wieder, die wir bei den älteren Stämmen im Morgenlande feststellen mußten. Vielleicht war Asser ge­radezu der schwächste mit seinem schmalen Grenzstreifen Galiläas, wo noch stärker als im Hinterland das Kanaaniter­tum überwog. Dem gegenüber mußte das Gebiet des Bruder­stammes Gad im Ostjordanland als bevorzugt gelten; doch hat auch der hochstrebende Sinn Gads ihm nur eine mäßige Bedeutung in der Geschichte Israels verschafft. Der Schwer­punkt der beiden Silpa-Stämme lag in Europa. Hier stellen sie die Gruppe der Ostgermanen dar, und zwar erscheinen hier Gad und Asser als Goten und Lygier oder Vandalen.

Zunächst Asser. Sein Name אשר `ašer kehrt wieder in den Skiren, die vermutlich ein anderer Name für die Bastarnen sind, den Vorläufern der Goten im heutigen Südrußland. Um den andern Namen Bastarnen zu erklären, müssen wir ihn zusammenbringen mit dem Namen für alle europäischen Söhne Assers, ja vielleicht für alle Ostgermanen, die Van­dalen, ein Name, der später auf einen Einzelstamm verengert wurde. Ein anderer Stamm der Vandalen waren die Naharna­valen. Dieser Name ist zu zerlegen: naharna-vali. Der zweite Bestandteil dieses Namens entspricht אל 'el Gott, sein