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bung w und r umgestellt worden, ebenso wie bei den Tho­ringern, einem fränkischen Stamm, der ebenfalls den west­gotischen Ehrennamen übernommen hat. Sprachlich nichts zu tun mit Thüringern hat der andere Name Hernun-Duren, der niemals ohne den Beisatz Hermin erscheint. Ich betrachte diese Bezeichnung als ein Erzeugnis des 6. vorchristlichen Jahrhunderts, wobei die alttestamentlichen Verhältnisse nicht in Frage kommen. Sollte der zweite Bestandteil in den Na­men der Brukterer und Tenchterer nicht auch eine Verkür­zung aus Terwingern sein? Dann ein bis jetzt unbekannt ge­bliebener Stammesname, die Osner in Osnabrück und am Osning, dem richtigen Namen des Teutoburger Waldes; es handelt sich um die Nachkommen von Gads Sohn אזני 'osni. Viel wichtiger sind die Nachkommen von Gads Sohn הגי chaggi, nämlich die Chauken, ein großes Nordseevolk von Ems bis Elbe, wohl das Hauptvolk der Sachsen. Zählen manche Gelehrte die Chauken vielmehr zu den Franken, weil diese besonders in der Dichtung als Hugen bezeichnet wer­den, so wird es sich wohl um eine weitere Ausbreitung der chaggi zu den Rheinländern handeln. Dann scheinen die Langobarden unter gotische Herrschaft geraten zu sein. Sie stammen, wie zu schließen ist aus Königsnamen wie Audoin, Autharich, wohl ab von Simeons Sohn אהד 'ohad, erwähnt 1 Mose 46, aber nicht IV Mose 26; der angeblich alte Name Vinniler würde bestätigt werden durch Königsnamen wie Audoin und Alboin. Der geläufige Name (Lango-)Barden wird abzuleiten sein vom germanischen barditus Schlacht­geschrei; Barden ist eine Übersetzung von Terwinger. Man beachte dabei, daß Langobarden und Friesen gotisches Recht hatten.

Zum Schluß möchte ich noch die Cherusker erwähnen, die auf einige Zeit den Ostfalen die Führung in der germa­nischen Welt verschafften; die ganze Art der cheruskischen