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gung durch bar läßt sich mit den Mitteln der hebräischen Sprache nicht erklären; denn bar ist abzuleiten von gotisch baur (lies: bǒr) Sohn, verwandt mit unserm Wort geboren. Der zweite Bestandteil unseres Namens erklärt sich daraus, daß von ihren eigenen Nachkommen die Stammutter nicht זלפה silpa, sondern זלה silla genannt wurde. Daher heißt ein Zweig der Vandalen Silingen, verkehrterweise mit einem 1 geschrieben. Der Siling mit hebräischer Endung ist זלי sillai, hier richtig mit zwei 1 geschrieben. Barsillai Sohn des Silla-Nachkommens ist also kein Name, sondern ein Titel; Fürst der Goten, so kann man sinngemäß ihn wiedergeben. Die Hauptstadt dieses Fürsten ist רגלים rogelim, genannt nach dem gotischen Stamm der Rugier. Es ist noch zu besprechen der Sohn Gads אצבן 'ezbon, der nur 1 Mose 46, aber nicht IV 26 erwähnt wird; dabei berücksichtige man, daß im He­bräischen b dem m ganz nahe steht. Danach stammt von Ezbon ein Zweig der Bastarnen ab, die Ἄτμονοι. Bei keinem Germanenstamm außer den Franken sind die alttestament­lichen Abstammungsverhältnisse so klar wie bei den Goten.

Auf die Stämme der Kebsweiber folgen noch zwei weitere Leastämme, Isaschar und Sebulon. Dein Isaschar gelang es, durch eine Reihe Kanaaniterstädte getrennt von Joseph, sich ein Gebiet zu erobern, das für galiläische Verhältnisse immerhin gut war; vielleicht war Isaschar im Morgenland das stärkste Überbleibsel der Leastämme. Dagegen war das Nachbargebiet Sebulons ähnlich ungünstig wie das Assers, weil es durchsetzt war von Kanaaniterstädten. Vermutlich waren beide Stämme von Hause aus unbedeutend, in Europa sind sie es auf jeden Fall. Hier erscheinen sie unter etwas eigenartigen Verhältnissen, die allerdings überhaupt für diese Spätlinge Leas kennzeichnend sind. Seltsam ist gleich die hebräische Schreibung des Namens Isaschar יששכר, die im ganzen Alten Testament einzigartig ist. Wahrscheinlich ist