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nicht mehr konnten bei dem allgemeinen Verfall der damaligen Kunst.

Anders als diese Dürftigkeit der Quellen sind zwei geschichtliche Angaben zu werten. Das Morgenland kennt nirgendwo die Feuerbestattung. Man begrub die Toten; nur die lranier setzten sie vielfach den wilden Tieren aus. Eine Mischung beider Sitten ist die Bestattung der Erzväter in einer Höhle bei Hebron. Man legte die Leiche nach iranischer Art einfach auf den Boden, verschloß dann aber den betreffenden Teil der Höhle entsprechend der Bestattung; ähnlich wurden auch die Perserkönige in Persepolis beigesetzt. Aber die Männer von Jabes haben die Leichen Sauls und seiner Söhne verbrannt (I Sam. 31,8-13); ebenso wird die Leiche Asas, des Urenkels von Salomo, feierlich in Jerusalem auf einem gewaltigen Holzstoß inmitten wohlriechender Kräuter verbrannt (II Chron. 16,14). Hier haben wir germanische Sitte vor uns. Nach einer Andeutung von Jeremias (34,5) hat man es bei allen Königen Judas so gehalten.

In der Völkertafel erscheint עבר 'eber, nach dem die Eburonen heißen, als ein Vorfahr Abrahams (I Mose 10,21-32). Da die Israeliten Ausländern gegenüber in der Regel Hebräer heißen, ist diese Anwendung des Namens Eber sehr auffällig; verstärkt wird diese Tatsache dadurch, daß Sem, der Sohn Noahs, als der Vater aller Söhne Ebers bezeichnet wird. Als Söhne Ebers erscheinen פלג peleg und יקטן joqtan. Diese beide müssen also als nahe Verwandte der Israeliten und Germanen gewertet werden; als solche kommen nur die Gallier in Betracht. Nach dem Wort πολύς viel sind die Polen genannt und die abgeleitete Form: Polaken. Polaken entspricht nach den Gesetzen der germanischen Lautverschiebung den falahi (West- und Ost-) Falen; der Name bedeutet also schlechtweg: Volk. Das Wort Polaken im Sinne: Volk erscheint im Alten Testament als פלג  peleg. Dazu vergleiche man פלג  palag