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aber die Halskette; das ist der torques, eine kennzeichnende Besonderheit der gallischen Ritter in Europa. Nach den Darstellungen der Ägypter trugen die Philister ihr langes Haar zu einem Büschel zusammengebunden, wie wir es von unsern Darstellungen alter Germanen kennen und wie es nach dem Bericht von Absalom (II Sam. 14,26; 18, 9) auch am Hofe Davids Sitte war. Namen von Philisterstädten sind offensichtlich indogermanisch;  עקרון 'eqron = ἄκρον,  ἀκρόπολις אשדוד 'asdod = ἄστυ; zu אשקלון 'asqelon vgl. scala Leiter, also bezeichnet der Name die Burg. Stehen die alten Germanen in den letzten vorchristlichen Jahrhunderten nachweislich in den innigsten Beziehungen zu den Galliern, so Abraham und Isaak zu den Philistern (I Mose 20; 26). Wir haben uns das Verhältnis von Germanen und Galliern vermutlich so vorzustellen: Die Germanen sind ein Zweig der Gallier gewesen und auch nach ihrer Selbständigmachung sprachlich eng mit ihnen verwandt. Die Gallier unterschieden sich von den Germanen dadurch, daß sie wenig oder gar nichts von der hebräischen und vollends von der ägyptischen Sprache und Bildung angenommen haben. Die Gallier erscheinen dadurch altertümlicher; ihnen fehlt dafür das geistige Erbgut Ägyptens und Kanaans, und infolge dieses Mangels auch wohl sind sie fast vollständig den Römern und Germanen erlegen.

Werden beim Auszug Israels fremdstämmige Begleiter, genannt (II Mose 12, 38), so werden das die Gallier gewesen sein. Sie heißen  ערב רב 'ereb rab viele Westliche, Europäer könnten wir geradezu sagen. Wohin zielte nun der Auszug? Nach dem vorliegenden Text des Alten Testaments ist es von vorneherein Kanaan. Aber ist das nicht nachträgliche Umdeutung, weil ein Bruchteil des Volkes im Jordanlande unterkam oder vielleicht richtiger gesagt, hängen blieb. Ist bei der Berufung von Moses die Rede von einem offenen