Page 09
schreibt man u. a. statt uns auch hulls, aber nur seitens weniger guter Schreiber. Gute Rechtschreibung der Germanen verzichtet auf Bezeichnung des א, obwohl sie eigentlich unentbehrlich ist, da Wörter mit Vokal-Anlaut als stabreimend gelten. Ganz unbezeichnet bleibt auch in guter deutscher Rechtschreibung das א nicht, nämlich bei der Silbentrennung. Denn man trennt in der Schrift das Wort: heraus her-aus, als ob das א gesprochen würde, während die Abkürzung: raus das Verstummen des א beweist. Im Hebräischen liegt die Sache ebenso; denn man schreibt ראובן, liest aber ruben.
Ein Sohn Rubens ist פלוא fallu', das sind Ost- und Westfalen, falahi im Althochdeutschen genannt. Ob das h in פלוא dem 1 assimiliert ist oder durch das א ausgedrückt wird, bleibe dahingestellt. Als Sohn Fallus erscheint אליאב 'eliab, der wiederum der Vater von אבירם 'abiram ist. Beide Namen sind zusammengesetzt mit אבי 'abi Vater und haben dem Stamm der Ubier den Namen gegeben, einer anderen Benennung der Ribuarier. Schon diese unvollständige Behandlung des germanischen Stammes Ruben lehrt ihn ausgebreitet von den Rheinlanden bis zur Elbe, also als machtvolles politisches Gebilde.
Nun שמעון, sim'on. Der Name lebte fort in dem Hauptstamm der Sueben, den Semnonen, die wir heute Schwaben und Allemannen nennen. Für die Gleichsetzung beider Namen gibt es einen sehr bedeutsamen Beweis. Die Semnonen hatten in ihrer Heimat, im Brandenburgischen, einen heiligen Hain; dort durfte der ehrfürchtige Besucher nur gefesselt vor der Gottheit erscheinen. Dieser hervorstechende Brauch ist uralt; denn das Alte Testament spielt auf ihn an; es heißt nämlich in den Josephs-Geschichten (I Mose 42,24): Hierauf ließ er Simeon aus ihrer Mitte greifen und vor ihren Augen fesseln. Als ältester Sohn Simeons erscheint נמואל nemuel, der übrigens auch unter den Nachkommen Rubens erscheint.
- Login to post comments