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ren Karolinger behalten die Sitte der Nebenfrauen bei, son­dern auch noch bei den Bourbonen ist die maitresse en titre amtliche Person am Hofe, im Range nur von der Königin übertroffen, so daß Ludwig XIV. den Maitressen-Kindern so­gar Erbfolge zuerkannte. Daraus ergibt sich, daß die Söhne der Kebsweiber durch solche Darstellung als Stämme von geringerer Macht bezeichnet werden; im übrigen sind sie Germanen und Israeliten genau so gut wie die Söhne der Lea und Rahel. 

דן Dan, der älteste Sohn der Bilha, erscheint im Alten Testa­ment als unbedeutender Stamm, der vergebens versuchte, west­lich von Jerusalem sich einen haltbaren Besitz zu verschaffen; angeblich erreichte er auch zeitweise das Mittelmeer, so daß das Debora-Lied ausruft: Dan — warum weilt er bei den Schiffen? (Richt. 5,17); in Wirklichkeit handelt es sich wohl nach dem betreffenden Ausdruck (גור) und Aussage des Richterbuches (1,34-35 ) nur um das armselige Herumlungern des besitzlosen Hafenarbeiters. Denn die Lage wurde durch den Druck der Philister so verzweifelt, daß der ganze Rest des Stammes, nur noch 600 wehrfähige Männer stark, ob­wohl in solcher Lage jeder noch halbwegs aufrechte Mann von 16-60 Jahren Waffen trägt, sich aufmachte und durch schnödeste Gewalttat sich an den Jordanquellen einen neuen, aber auch jetzt noch ganz kleinen Besitz eroberte (Richter 17-18). Da nimmt sich der Nachbarbesitz des Bruderstammes נפתלי Naphthali ganz stattlich aus, auf der Karte nämlich; denn alle Stämme in Galiläa besaßen tatsächlich nur oasen­artigen Besitz innerhalb der festen Kanaaniter-Städte, die erst in der Königszeit wirklich unterworfen, aber schwerlich assi­miliert wurden. So in stark abgeschwächtem Maße dasselbe Bild wie bei den vier besprochenen Leastämmen; die beiden allerdings von Hause aus schwachen Stämme stellen im Morgenlande nur schwache Reste dar.